Alle Imaginationen basieren auf der assoziativen, sprachlich-dialogischen Tätigkeit unseres Denkens. D.h.: Im Unbewussten findet ein ständiges Gespräch statt, kein abstraktes, sondern ein bildhaftes. Nähern wir uns den inneren Bildern, dann nehmen wir diesen Prozess wahr. Die Wahrnehmung und die Auseinandersetzung mit ihnen ist die Voraussetzung dafür, auf die Bilder so Einfluss zu nehmen, wie es weder im Traum noch im Gespräch auf der Bewusstseinsebene möglich ist. Denn wenn wir auf sie Einfluss nehmen, beeinflussen bzw. verändern wir die Gefühle und Gefühlskräfte, die durch die Bilder symbolisiert werden – die destruktiven ebenso wie die konstruktiven, die sinnverweigernden ebenso wie die sinnstiftenden.
»Es ist eine Erfahrung, die die Menschheit nun seit einigen Jahrtausenden machen konnte: dass die sicheren, lehrbaren Wahrheiten die unwichtigen sind, dass aber, je wichtiger eine Wahrheit ist, sie desto weniger beweisbar sein wird. Das aber hängt unter anderem damit zusammen, dass ein Mensch von allem immer nur so viel sehen wird, wie er dem, was er sieht, entgegenbringt an Bereitschaft, sich von ihm verändern zu lassen.« (Jörg Zink).